100 Unternehmen verantwortlich für 71 Prozent globaler Emissionen

Der diesjährige Carbon Majors Report stellt dar, wie eine vergleichsweise kleine Zahl von Produzenten fossiler Brennstoffe den Schlüssel für systemischen Wandel in der Entwicklung von globalen CO2 Emissionen halten könnten. Dabei stützt sich die Studie auf öffentlich zugängliche Emissionsdaten und analysiert im diesjährigen Bericht jene der fossilen Brennstoffe. Dabei soll gezeigt werden, wie diese Unternehmen und Investoren dazu beitragen können, den Klimawandel einzudämmen.
 
Die von CDP und dem Climate Accountability Institute (CAI) erstellte Studie eröffnet eindrucksvolle Einsichten in die Entwicklung der globalen CO2 Emissionen. Dabei sticht heraus, dass in den letzten 28 Jahren seit 1988 bereits mehr Emissionen verursacht wurden (833 GtCO2e), als in den Jahren zwischen dem Beginn der industriellen Revolution bis 1988 (237 Jahre, 820 GtCO2e). Dabei kann rund die Hälfte aller industriell induzierter Emissionen (seit den ersten Erkenntnissen der menschlichen Beeinflussung des Klimawandels) nur 25 privaten und staatlichen Produzenten von fossilen Brennstoffen zugeschrieben werden. Unter den am stärksten emittierenden privaten Unternehmen befinden sich ExxonMobil, Shell, BP, Chevron, Peabody, Total, and BHP Billiton. Staatliche Vertreter auf der Liste umfassen beispielsweise Saudi Aramco, Gazprom, National Iranian Oil, Coal India, Pemex, and CNPC (PetroChina). Würden diese Unternehmen ihr Kerngeschäft reformieren, könnte ein beträchtlicher Teil der globalen Emissionen verhindert werden.
 
Um diese Werte zu ermitteln, schließt die Studie richtigerweise auch die durch das Kerngeschäft entstehenden Scope 3 Emissionen der Unternehmen ein. Selbstverständlich erzeugen diese Produzenten nicht rein durch Kohleabbau, Gas- oder Ölförderung solch eine Menge an Emissionen. Durch die weiterführende Nutzung der fossilen Brennstoffe entstünden über Jahre jedoch jene Zahlen, für die die Branche im Ursprung verantwortlich ist. Über die Zeit, so die Studie, müsste diese Unternehmen jedoch grundlegend etwas an ihrem Geschäftsmodell ändern. Verliefe die Intensität der Extraktion bis ins Jahr 2100 weiter so wie in den letzten 28 Jahren, wäre mit einem Temperaturanstieg von über 4 Grad zu rechnen – was verheerende Folgen für Ökosysteme und den Artenerhalt hätte. Mehrere Großunternehmen geben hier bereits den Ton an und beziehen ihre Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen, stellen auf elektrische Alternativen um oder arbeiten an anderen Möglichkeiten, ihre Emissionen zu reduzieren.
 
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