Interne CSR-Kommunikation: Nutzen von Social-Software
Speziell durch den immer gängiger werdenden Trend der CSR-Berichterstattung, ist es für externe Stakeholder von Unternehmen mittlerweile oft gang und gebe, umfangreiche Informationen zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen bereitgestellt zu bekommen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass unternehmensinterne Nachhaltigkeitskommunikation häufig noch unzureichend gelebt wird, und das, obwohl für das aktive Tragen und Ausleben von Nachhaltigkeitsstrategien die Einbindung der eigenen Belegschaft, sowie das interne Schaffen von Aufmerksamkeit eine Grundvoraussetzung darstellen. Eine Möglichkeit, MitarbeiterInnen unternehmensintern stärker einzubinden und zu mobilisieren, bietet mit der Digitalisierung der Einsatz von Social-Software.
Mehrwert durch Bewusstseinsbildung
In Bezug auf interne CSR-Kommunikation lassen sich Social-Software Plattformen in Unternehmen auf vielfältige Weise einsetzen. Besonders der Aspekt der internen Bewusstseinsbildung wird dabei als besonders wertvoll eingeschätzt. Häufig besitzen Angestellte nur bedingt Kenntnisse über das Thema CSR, geschweige denn darüber, was im eigenen Unternehmen dazu getan wird. Da für die optimale Anpassung der Geschäftsprozesse hin zu mehr Nachhaltigkeit allerdings eben diese MitarbeiterInnen für den Erfolg eines solchen Vorhabens maßgeblich sind, gilt es, für diese Themen zu sensibilisieren. Social-Software kann hier dazu beitragen, durch die Bereitstellung von interaktiven und dynamischen Informationen ein höheres Bewusstsein für soziale und ökologische Aktivitäten zu schaffen. Die weitere Einbindung der Belegschaft, wie etwa Mitarbeiterbefragungen oder Diskussionen, lässt sich ebenso problemlos durchführen, wodurch durch Austausch und Dialog die Verbesserung des Betriebsklimas ein willkommenes Nebenprodukt ist. Sind Angestellte erst einmal sensibilisiert, treffen Veränderungsprozesse hin zu mehr Nachhaltigkeit auf geringere Bedenken und Widerstände im Unternehmen. Social-Software kann somit zielgerichtet eingesetzt werden, um die Wandlungsbereitschaft in der Belegschaft, sowie die mitarbeiterseitige Unterstützung von Change-Management-Prozessen zu erhöhen.
Ein weiterer Mehrwert von Social-Software liegt besonders für multinationale Unternehmen in der Zentralisierung der Kommunikation und des Datenaustauschs. Das macht es möglich, dass MitarbeiterInnen unabhängig von Standort und Funktion Informationen einfach, zeitnah und direkt aufbereiten können, wodurch das Wissen sofort für die Allgemeinheit verfügbar und von jedem Mitarbeiter/ jeder Mitarbeiterin selbstständig abrufbar ist. Bei regelmäßiger Pflege ergibt sich dadurch ein interner CSR-Informationspool mit großer Aktualität der Informationen. Durch die Vereinfachung der Interaktion zwischen einzelnen Niederlassungen oder Abteilungen und die damit verbundene Verbesserung der Kommunikation, erhöhte Vernetzung der MitarbeiterInnen und intensivere Zusammenarbeit, lassen sich an mehreren Stellen Effizienzsteigerungen erzielen. Organisationsinterne Abläufe können optimiert und abgestimmt werden, beispielsweise hinsichtlich der Datensammlung für die CSR-Berichterstattung.
Möglichkeiten von Social-Software
Mittlerweile gibt es ein breites Angebot an Software Lösungen (Jive, Yammer, Microsoft Sharepoint, IBM Connections), die sich größtenteils auch sehr ähnlich sind. MitarbeiterInnen können dort ein Profil erstellen, das neben unternehmensrelevanten Angaben zu Abteilung, Funktion, Standort und Kontaktdaten auch persönlichere Informationen wie ein Foto, den beruflichen Werdegang, spezielle Interessen oder Kompetenzen enthalten kann. Außerdem können unternehmensinterne Gruppen erstellt werden, die entweder öffentlich, geschlossen, oder in weitere Sub-Gruppen unterteilt sind. Durch solche Untergruppen ist die Bearbeitung von speziellen Themen oder Aufgabenbereichen in mehreren geschlossenen Subcommunitys innerhalb einer öffentlichen CSR-Community möglich. Eine öffentliche Gruppe eignet sich insbesondere um CSR-Themen mit der breiten Belegschaft zu diskutieren, wohingegen sensible Themen oder strategische Entscheidungsprozesse zunächst in einem abgeschlossenen Umfeld besprochen werden können. Hier zeigt sich durch Wikis, Blogs, Diskussionsforen, Bookmarks oder Bibliotheken zum Filesharing der Mehrwert der Social-Software für die interne Kommunikation. So können je nach Zielsetzung unterschiedliche Ergebnisse durch den Einsatz von Social-Software erzielt werden, wie beispielsweise die Erhöhung des Bewusstseins über CSR-Aktivitäten in der Belegschaft, das Teilen von Good Practice Beispielen, oder die Unterstützung der Datensammlung für die Berichterstattung (Ikea verwendet beispielsweise Yammer, um den Innovationsgeist der Angestellten zu fördern).
Wichtig für den erfolgreichen Start der internen Software ist vor allem eins: die Aktivität der Community durch Angebote von interaktiven Inhalten am Laufen zu halten. Dementsprechend ist die Einführung eines solchen Tools kein Selbstläufer und fordert regelmäßigen Arbeitseinsatz zur Wartung, Inhaltserstellung und Organisation – Richtig durchgeführt, kann der Nutzen daraus den Aufwand jedoch bei Weitem übersteigen.
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