Lieferkette 2030

Wie werden Geschäftsmodelle mit nachhaltigen Lieferketten im Jahr 2030 aussehen? Was werden die wichtigsten Innovationen sein, um langfristig nachhaltige Lieferketten sicherzustellen? Und welche Herausforderungen oder Chancen kommen auf Unternehmen zu, die zukunftsfähige, nachhaltige Lieferketten etablieren wollen? So sehr es auf diese Fragen keine eindeutigen Antworten gibt, können doch gewisse Trends und Entwicklungen prognostiziert werden.
 

Wandel an mehreren Fronten

Dass Lieferketten und damit zusammenhängende Managementansätze über die Zeit stetigem Wandel unterliegen, lässt sich besonders seit Anbruch des digitalen Zeitalters nicht weiter leugnen. Treiber sind dabei vor allem neue Technologien, die für eine zunehmende Digitalisierung der Lieferketten verwendet werden. Das umfasst beispielsweise innovative Ansätze wie Blockchains, Augmented Reality, oder den zunehmenden Einsatz von lernfähigen Maschinen. Der technologische Fortschritt wird es ermöglichen, um einiges transparenter zu agieren, indem Zulieferern, ArbeitnehmerInnen oder umliegenden Kommunen der einfachere Zugriff auf Informationen zu umweltbezogener und sozialer Performance ermöglicht wird. Auch die Automatisierung wird das aktuelle System der Lohnarbeit in einigen Branchen auf den Kopf stellen und somit Beschaffungskosten beeinflussen. Zusätzlich wird der momentan ungebremste Klimawandel weiter dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten auf die Probe zu stellen, besonders in Branchen, die von seltenen Ressourcen abhängig sind. Damit einhergehend ist davon auszugehen, dass der globale Trend der Massenmigration weiter zunehmen wird, da auf Grund unzumutbarer Wetterbedingungen immer mehr Menschen in neue Heimaten gezwungen werden. Gerade diese Menschen sind anfällig dafür, von Unternehmen und potenziellen Zulieferbetrieben ausgenutzt und ausgebeutet zu werden. Schlussendlich werden auch sich ändernde Konsummuster dafür sorgen, dass globale Lieferketten neu gedacht werden und besser auf lokale, on-demand Anfragen abgestimmt sind, als dies aktuell der Fall ist.
 

Wie also planen Unternehmen ihre Lieferketten der Zukunft?

1) die Auswirkungen von Automatisierung und Migration auf Lieferketten sollten eingeplant werden: Immer mehr Menschen auf der Flucht in Kombination mit zunehmender Arbeitslosigkeit durch Maschinenersatz werden für Schwankungen in den Angestelltenverhältnissen der Lieferkette sorgen. Verantwortungsvolle und inklusive Anstellungsmethoden (Zusammenarbeit mit Gewerkschaften, Regierungen, Stakeholdern um die nötigen Rahmenbedingungen zu festigen), sowie Weiterbildungsmaßnahmen um der Verdrängung durch Maschinen entgegenzuwirken, sind mögliche Mechanismen, um sich auf diese Entwicklung einzustellen.
 
2) die Bewertung von, sowie die Zusammenarbeit mit Zulieferern wird digital. Durch die zunehmende Flut an Daten müssen Lieferkettenmanager überdenken, wie welche Informationen gesammelt und interpretiert werden. Neue Entwicklungen gehen hierbei in Richtung echtzeit-Übermittlung von Umweltdaten bei Zulieferern, sodass regelmäßige Audits an Wichtigkeit verlieren.
 
3) um sich auf die kommenden klimabezogenen Risiken vorzubereiten, sollten bereits jetzt mögliche Risiken und Szenarien eingeplant werden. Dies beinhaltet Forschung und Entwicklung zur Untersuchung neuer Materialien und Ressourcen, sowie neue Wege um Lieferungen zu sichern und Unterbrechungen zu minimieren. Hierfür werden die Zusammenarbeit mit Zulieferern, ein gemeinsames Bekenntnis gegen den Klimawandel und Anreize für klimafreundliche Praktiken im Unternehmen und in der Lieferkette unerlässlich sein.
 
4) der Aufbau von nachhaltigen, regionalen Beschaffungspunkten sorgt für die Anpassung an neue Konsumentennachfrage: um individuelle, on-demand Anfragen besser bedienen zu können, müssen neue Konsummuster verstanden werden. Sozial- und umweltverträgliche, regionale Beschaffungspunkte werden eine wichtige Rolle spielen, um solche Formen der Nachfrage zu bedienen.


Zurück zum Blog