Menschenrechts-Tool erleichtert Einstieg

Wenn sich Unternehmen mit ihren Auswirkungen auf Menschenrechte auseinandersetzen möchten, sind sie oft mit der berechtigten Frage konfrontiert: Wo fange ich an? Dabei hilft als erster Schritt in der Regel der Kontakt zu Initiativen und NGOs, die auf die entsprechenden Themenbereiche spezialisiert sind. Da es davon weltweit jedoch eine Vielzahl von Organisationen gibt, müssen Unternehmen oft Stunden mit Recherchen zubringen, um die passenden Ansprechpartner zu finden, die am besten bei meist sehr spezifischen Problemen unterstützen können. Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, zeigt ein neues Tool durch interaktive Filtermöglichkeiten, wo die passenden Initiativen zu finden sind.
 
Die UN Deklaration der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 ist beim Thema Sklaverei unmissverständlich: „Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten.“ Die traurige Realität ist jedoch, dass auch heute noch moderne Formen der Sklaverei, wie beispielsweise Zwangsarbeit oder sexuelle Ausbeutung, weit verbreitet sind. Alleine im Jahr 2016 waren davon weltweit mehr als 40 Millionen Menschen betroffen. Wenn sich Unternehmen mit möglichen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf moderne Sklaverei auseinandersetzen möchten, ist es in der Regel hilfreich, das Know-How von Initiativen oder NGOs zu Rate zu ziehen, die sich mit den entsprechenden Themenbereichen und Problematiken regelmäßig beschäftigen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, aus der Fülle der Initiativen, die sich mitunter stark auf thematische Teilbereiche spezialisiert haben, die passende Organisation auszuwählen.
 
Um bestehende Undurchsichtigkeiten in der Landschaft der Akteure zu beseitigen, riefen die Global Business Coalition Against Human Trafficking (GBCAT) zusammen mit dem United Nations Global Compact und der RESPECT Initiative eine neue, interaktive Plattform ins Leben, die dabei helfen soll, die passende Organisation herauszufiltern. Die Plattform wurde als Reaktion auf zahlreiche Anfragen von Unternehmen, Unterstützung bei der Einsortierung der zahlreichen Initiativen zu erhalten, ins Leben gerufen. Dabei stützt sie sich auf Datensätze von über hundert NGOs, Stiftungen und anderen Akteuren und ermöglicht es Nutzern, nach Region, Thema, Branche oder Art der Organisation zu filtern. In Zukunft sollen weiterhin relevante Initiativen zu der Plattform hinzugefügt werden, die als öffentliche Ressource frei einsehbar bleibt.
 
Damit reagiert das Projekt auch auf die neuesten Entwicklungen im Bereich des Umgangs von Unternehmen mit Menschenrechtsverletzungen. In Deutschland setzt der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) neue Maßstäbe, aber auch in England zeigt der U.K. Modern Slavery Act, dass reines Reagieren von Seiten der Unternehme nicht mehr reicht, sondern proaktiv Prozesse in Gang gebracht werden müssen, die die eigene Geschäftstätigkeit im Hinblick auf moderne Sklaverei prüfen und entsprechend behandeln. Durch die Landkarte können Unternehmen von Anfang an mit derjenigen Organisation zusammenarbeiten, die in ihrer Branche, Region oder bei der Art der Menschenrechtsverletzung am besten unterstützen kann.
 
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