Puma: Ökologische Gewinn- und Verlustrechnung

Laut dem Umweltbundesamt könnten sich bis zum Jahr 2050 die Folgekosten durch die Schädigung des Naturkapitals allein in den Bereichen Klimawandel und Biodiversitätsverlust auf rund ein Viertel des globalen Bruttosozialprodukts belaufen. Das Problem ist, dass diese Kosten momentan auf die Gesellschaft übertragen werden, anstatt dem Verursacher zugeschrieben zu werden. Folglich haben wir keine »wahren Preise« für Güter, sodass es zu einem Marktversagen kommt. Der Ansatz, die verursachten externen Kosten auf den handelnden Akteur umzulegen, wird auch als Internalisierung externer Effekte bezeichnet.
 

Puma bemisst ökologische Kosten

 
Der Sportartikelhersteller Puma hat es sich seit 2011 zur Aufgabe gemacht, jene externen Kosten durch eine ökologische Gewinn- und Verlustrechnung zu bemessen. Dazu gehören beispielsweise Kosten die durch Wasserverbrauch und -verschmutzung, die Emissionen von Treibhausgasen sowie durch Land- und Luftverschmutzung entstehen. Um diese monetär bewerten zu können, ermitteln Puma beispielsweise das Gewicht der emittierten Treibhausgase und multipliziert dieses mit dem Faktor 62€ pro Tonne CO2. Anfangs hat Puma die Ökobilanzierung nur für einzelne Produkte erarbeitet. Mittlerweile stellen sie zusammen mit dem Mutterkonzern Kering eine unternehmensweite ökologische Gewinn- und Verlustrechnung auf.
 

Warum eine ökologische Gewinn- und Verlustrechnung Sinn macht

 
Für Unternehmen kann eine Aufstellung der Kosten ihrer Umweltauswirkungen äußerst lohnend sein. So können neben der kontinuierlichen Reduzierung der Umweltkosten auch strategische Möglichkeiten eine Rolle spielen. Durch die umfassende Erhebung ökologischer Kennzahlen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, lassen sich für das Management diejenigen Bereiche ableiten, die besonders anfällig und abhängig von knappen Ressourcen sind. Damit kommt dieser Ansatz einer risiko- und umweltbewussten Unternehmenssteuerung zu gute. Auf diese Weise hat Puma erkannt, dass durch einen erhöhten Wasserverbrauch das Risiko einer Dürre zunimmt, wodurch die Baumwollpreise exorbitant in die Höhe steigen könnten. Unterm Strich dient eine systematische ökologische Gewinn- und Verlustrechnung damit der Vorbereitung auf zukünftige Krisen, eröffnet Möglichkeiten für Innovationen, während das Unternehmensimage gestärkt wird und verbessert interne Prozesse sowie das Geschäftsergebnis.


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